14.01. bis 19.01.2012
"200 foreigners have taste of Pongal celebration", konnte man am 17/01/2012 in "The Hindu" lesen. Mindestens zwei davon hiessen Micha und Kerstin und kamen aus Deutschland. Bereits in Thekkady/Kumily kuendigte man uns an, dass uns in Tamil Nadu ein "Stierkampf-Fest" erwartet. Dieses entpuppte sich dann als Erntefest, bei dem Stiere geschmueckt und gezaehmt werden. Gestaerkt wird sich mit einem suessen Reisgericht namens Pongal, wonach das ganze 3-taegige Fest genannt wurde.
Die Stierzaehmung verlaeuft fuer das Tier zwar mit Angst und Schrecken, jedoch ohne Verletzungen. Bei den tamilschen Helden verhaelt es sich umgedreht. Fuer Ruhm und einen Kochtopf stuerzen sie sich auf den Hoecker eines fluechtenden Stiers, um sich in Klammerhaltung einige Sekunden mitzerren zu lassen.

Nicht selten schlaegt das Tier aus oder schleudert den Widersacher durch die Luft - Momente, die das Publikum ersehnt, um mit geweiteten Augen die Luft anzuhalten.
Die "The Tamil Nadu Tourism Corporation" kutschiert uns mit einem gecharterten Bus an zwei aufeinander folgenden Tagen zu zwei unterschiedlichen Doerfern, wo wir empfangen wurden, wie ich es aus dem Fernsehen bei Staatsbediensteten kannte. In "The New Indian Express Madurai" liess sich sinngemaess nachlesen: Touristen erhielten nach der Ankunft Kopftuecher (Parivattam), Blumengirlanden, Touristen wurden auf Bullenwagen transportiert, Touristen wurden mit Knallern begruesst, Touristen durften im Pongaltopf ruehren, Touristen sehen eine traditionelle Volkskunst-Auffuehrung, Touristen verfolgen einen Hahnenkampf ... kurzum: Es war ein Pongal Tourist Festival for free. Wir nahmen das Angebot gern an und sammelten interessante Eindruecke.
Der zweite Hoehepunkt Madurais und Suedindiens allgemein ist der 1560 entworfene Sri-Meenakshi-Tempel, einer der groessten Indiens.

Hier befinden sich die Heiligtuemer Shivas und Meenakshis. Das kosmische Paar bleibt jedoch leider fuer Nicht-Hindus verborgen. Nichtsdestotrotz, man kann sich an den etlichen farbenfrohen Figuren der gopurams, den Saeulengaengen des Tempelteiches, den bunten Deckengemaelden, einer grossen Ganesha-Figur, Nandi-Bullen und vielen vielen kleinen Heiligtuemern erfreuen. Das allein war bereits kaum fassbar und benoetigt eigentlich zwei Besichtigungstage. Die Zeit hatten wir aber nicht, da es am Donnerstag bereits um 6.45 Uhr mit dem Zug weiter nach Auroville ging, wo wir unseren Muenchener Freund Moritz treffen wollten.
Empfehlungen fuer einen angenehmen Aufenthalt und Links:
1) Sri Sabareesh Restaurant, Mela Perumal Mestri Veethi
2) http://de.wikipedia.org/wiki/Pongal